Apfelblütenfest in Krokau

Eine kleine Notiz in Facebook kündigte ein Apfelblütenfest in Krokau an. Nun war ich im vergangenen Jahr bei den Probsteier Korntagen gewesen und dadurch auch in Krokau. Krokau im Kreis Plön (etwas nord-östlich von Kiel gelegen) hatte 2018 zu den Korntagen die Biene Maja ins Rennen um die schönsten Strohskulpturen geschickt.

Nach dem verregneten Samstag begrüßte uns ein Sonntag, der seinem Namen alle Ehre machte, und so fuhren wir einfach mal los, auch wenn die Beschreibung im Internet ausgesprochen dürftig war.

Alles war grün. Die Rapsfelder standen in voller Blüte. Betörend leuchteten sie in der strahlenden Sonne, und am Himmel zogen kleine Fotografierwölkchen vorbei. Ein Traumwetter. Warum hatte das nicht beim Blütenfest in Rogätz einen Tag vorher so sein können? Das Prachtwetter hielt sich offenbar im Norden, und so waren wir auf dem richtigen Weg.

Das erste, was wir von Krokau sahen, war die Windmühle, die in rasender Fahrt ihre Flügel kreisen ließ.

Ein wunderbarer Anblick, da die modernen Windräder nicht annähernd den Charme dieser alten Windmühlen haben, letztere aber zumeist nicht mehr funktionieren. Die Mühle von Krokau jedoch war mit viel Engagement aus einer Ruine wieder zum Leben erwacht und drehte heute mit Anmut ihre Kreise.

Das Mühlenmuseum war geöffnet, und ich erkannte in dem Video, das dort lief, die Probsteier Kornhoheiten wieder, die ich letztes Jahr kennengelernt hatte. Offenbar ein neuer Film neben all den historischen Exponaten und Fotos vom Wiederaufbau.

Sieht man, in welchem Zustand die Mühle mal gewesen ist,dann kann man kaum glauben, dass es möglich war, wieder so ein Schmuckstück daraus zu machen und versteht, dass der Aufwand geradezu unglaublich hoch gewesen sein muss.

Das Innere der Mühle war offen für die Besucher. Im Gästebuch habe ich mich gleich mal verewigt, und in die Spendenkasse habe ich natürlich auch etwas getan. Nicht damit genug, dass die Mühle sich im Winde dreht, nein, sie arbeitete auch richtig. In der ersten Etage befand sich ein Trichter, in dem Getreide lag. Dieses wurde angetrieben von Windkraft langsam in das Mahlwerk geschüttelt. Zwei große Mahlsteine zerrieben die Körner zu Mehl, und wenn man sieht, wie beeindruckend langsam dieser Prozess vonstattengeht, bekommt man ein Gefühl dafür, wie viel mühsamer noch es gewesen sein musste, Getreide zu mahlen, bevor es von Wind oder Wasser angetriebene Mühlen gab.

Was der Mahlstein „ausspuckte“ kroch über eine Rutsche ins Erdgeschoss und in den Mehlsack, der davor gespannt war. Ganz allmählich kam dort das weiße Puder an, obwohl das Windrad einen ziemlichen Zacken drauf hatte. Es war nicht gerade windstill.

Im Gasthaus an der Krokauer Mühle aßen wir „kleine“ Portionen Sauerfleisch mit Bratkartoffeln bzw. Bauernfrühstück, die sich jedoch als Portionen für sehr große Bauern entpuppten. Lecker, aber kaum zu schaffen.

Ein Stück die Dorfstraße hinunter lag besagte Apfelwiese. Die Bäume standen in voller Blüte. Auf dem Hof Untiet herrschte reges Treiben. Kinder tobten im Stroh, Schafe waren zu sehen, Stände mit Essen und anderem, Tische und Bänke luden zum Verweilen ein, und hinter dem Hofschlachter gab es Ponyreiten für Kinder und man sah Kühe auf der Weide grasen. Eine richtige Landidylle.

Von Krokau fuhren wir 4 km weiter an die Kieler Förde nach Wendtorf. Auch Wendtorf hatte beim Strohfigurenwettbewerb mitgemacht. Diesmal besuchten wir aber die Marina.

 

 

 

Unzählige Segelschiffe und Jachten dümpelten im Wasser. Die Sonne schien warm, aber hier am Wasser blies der Wind doch noch recht kalt. Mai ist eben kein Hochsommer, und so heiß wie im letzten Jahr wird es wohl auch diesmal nicht.

Alles in Allem ein schöner Ausflug. Die Probsteier Korntage 2019 beginnen erst Ende Juli. Dann lohnt sich ein Besuch erst recht. Sicher wird es wieder einen Strohfigurenwettbewerb geben, und die Orte werden versuchen, sich gegenseitig mit tollen kreativen Einfällen zu überbieten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12.05.2019