Home Zurück
Logo

Heidecksburg Rudolstadt 10.06.2019

 

Rudolstadt liegt im Saale-Orla-Kreis im Süden Thüringens. Über der Stadt thront die ziemlich mächtige Heidecksburg. Thüringen hat viele Burgen und Schlösser. Manche davon sind sehr schön restauriert, andere träumen noch davon.

 

Jahrelang war die Heidecksburg von Gerüsten umgeben, aber wenn man sie heute aus der Nähe sieht, hat man das Gefühl, sie könnte gerne mal wieder eine Sanierung gebrauchen. Sie ist schön gelegen, und der Ausblick auf die Stadt ist großartig.

Am Gebäude mit dem Selbstbedienungsrestaurant blühten wunderschön die Rosen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über die Jahrhunderte entstand ein Gemisch aus Barock, Rokoko und Renaissance, das man besichtigen kann. Ein Besuch lohnt sich allemal. Innen ist das Schloss wunderschön, auch wenn es heißt, dass die alten Fenster so undicht sind, dass sich die Gardinen drinnen bewegen, wenn es draußen weht. Das wirft die Frage auf, wie haben die Menschen früher den Winter überstanden? Es gab gußeiserne Kachelöfen, die von Bediensteten von hinten beheizt und manchmal zum Glühen gebracht wurden. Dann stellte man Ofenschirme auf. Trotzdem dürfte es nur für eine Raumtemperatur zwischen 12 und 16°C gereicht haben. Die Kleidung der Personen auf den Gemälden deutet ebenfalls darauf hin.

Man könnte neue Fenster einbauen, aber dann wäre es nicht mehr originalgetreu. Das beißt sich auch mit dem Denkmalschutz. Außerdem kostet so etwas viel Geld.

Im Schloss kann man sehr prunkvoll ausgestattete Räume und Säle bestaunen. Der große Saal ist wunderschön gestaltet und wird heute noch für Konzerte genutzt.  Er ist der mit 12 m höchste Raum des Schlosses und erstreckt sich über mehrere Etagen.

Ich habe auf das Fotografieren verzichtet und gehe davon aus, dass sich im Internet genügend Fotos finden.

Neben den Räumen, die für öffentliche Zwecke genutzt wurden und sehr prunkvoll sind, gibt es noch den Wohntrakt, der viele Gemälde beherbergt und mehr im Stil seiner Bewohner gestaltet ist.

Das Schloss hat sehr schöne Parkettfußböden, Deckengemälde und Stuckarbeiten, die sich je nach Epoche unterschiedlich darstellen.

Nach der Führung besuchten wir noch eine zeitlich befristete Bilderausstellung mit schönen Gemälden.

Zum Schluss stand „Rococo en Miniature“ auf unserem Programm. Zwei Künstler haben über viele Jahre hinweg ein Königreich "Pelarien" geschaffen, das mit einer unglaublichen Liebe zum Detail in feinster Handarbeit erbaut wurde, fast möchte ich von Nanotechnologie sprechen.

Unzählige Figuren bevölkern unglaublich prunkvolle Paläste in jeder Lebenslage. Kein Detail fehlt. Die Kleidung ist so fein ausgearbeitet mit Mustern, Falten und allem, dass man es nicht fassen kann, und die Mienen der Personen, die Szenen aus dem Leben und alles sind humorvoll und ungeheuer realistisch ausgearbeitet. In den Palästen spielt das Leben, und ob es nun Paare beim Tanz oder die Diener in der Bibliothek sind, die Kinder bei der Kissenschlacht oder die Hoheiten in den Kutschen… man steht stundenlang sprachlos davor. 

Ganz erstaunlich ist die Liebe zum Detail. Die kleinen Figuren haben sogar Puppenstuben, die nochmal um einiges winziger sind und dennoch kein bisschen weniger fein gearbeitet sind. Da ist ein Stuhl nicht mal einen Millimeter hoch, hat aber trotzdem geschwungene Beine, eine gebogene Rückenlehne und Muster.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

14.06.2019