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Landmarkt im Rittergut Knau

LEADER Aktionsgruppe "Bürger in Aktion"

21.05.2023

Mein Navi führte mich über Plothen und an den Plothener Teichen vorbei direkt ans Ziel. Menschenmassen strömten zum Eingang und ich hatte Glück, gleich noch einen der begehrten Parkplätze zu finden. Die LEADER Aktion "Bürger in Aktion" hatte den Markt organisiert. Man wollte regionale Angebote bekannter machen, und da ich sozusagen auch ein regionales Produkt bin, gehörte ich natürlich dazu.

Landmarkt in Knau
Gegenüber vom Eingang erhob sich das imposante, baufällige Hauptgebäude des Rittergutes. Rings um einen großen Platz gab es wohl ehemalige Ställe oder Schuppen aus DDR-Zeiten, wo das Anwesen wohl von einer LPG genutzt wurde.
Das Hauptgebäude des Rittergutes
Rundherum um den Platz waren Stände aufgebaut. Die Schlange bei Kaffee und Kuchen war um die Mittagszeit noch recht überschaubar. Die geräucherten Forellen waren wohl als erstes ausverkauft. Ein Stand bot Wild-Essen an. Die Besitzer saßen aber ganz ruhig und entspannt auf einer Bank. Nicht nur die Wild-Soljanka aus der Gulaschkanone sah sehr lecker aus. Ein anderer Stand bot eine breite Palette an dekorativen Kunstwerken von einem freischaffenden Künstler an. Schön, aber gerade Kunst hat es in den heutigen Krisenzeiten, wo das Geld nicht mehr so locker sitzt, sehr schwer.

Das imposante Gebäude
Es gab auch Stände mit Kuscheltieren aus Kaninchenfell (wo man beim Nähen zusehen konnte), einen Imker, Korbmacher aus Rudolstadt, den Buchbinder aus Ziegenrück, den Stand mit Säften und Weinen, eine Käserei aus der Region und natürlich auch den gut frequentierten Bratwurststand, der in Thüringen und niemals fehlen darf.
Ein Musiker, den ich kannte, Bernd Rudolph aus Neustadt an der Orla, sorgte für passende Musik.

Saiten Wusel
Ich sprach mit vielen Leuten, die gerne wissen wollten, was eine „Königin der Texte“ ist. Wenn es nötig ist, erkläre ich das auch hundertmal am Tag – eine Kulturrepräsentantin nämlich. An einem Stand konnte ich einen meiner Texte vorlesen. Ich hatte mit mehr Kindern gerechnet und hatte deshalb meine kleine Prinzessin dabei. Ihre winzigen Autogrammkarten kriegten nun meist überraschte Erwachsene, die ich damit zum Staunen brachte.
Prinz Lutzi, königlicher Hofmusiker und Königin Charlene Wolff
Alles in allem war es ein schöner und erfolgreicher Tag. Die Leute äußerten sich zufrieden. Einige Händler beklagten, dass es zu viel Sehleute gab, die sich zwar alles ansehen, aber nicht kaufen. Es sind wirtschaftlich und auch sonst schwierige Zeiten, und da lassen sich Artikel ohne direkten Nutzwert wie Kunst, Sammlerobjekte oder Luxusartikel schwer verkaufen.

Panorama
Aufgefallen ist mir, dass keine oder zu wenige Mülleimer und Aschenbecher gab.

Besonders reizte mich das alte Hauptgebäude des Rittergutes. Ich hatte das Glück, einen kurzen Blick hineinwerfen zu können.

Im Rittergut Knau
Das Dach war saniert worden, und man hatte das Gebäude stabilisiert. Ansonsten war es in einem sehr renovierungsbedürftigen Zustand. Besonders beeindruckend waren die Kreuzgewölbe und überhaupt die schiere Größe. Ein sehr spannendes Gebäude, das sich bestimmt toll renovieren ließe – wenn man die nötigen Millionen zur Verfügung hätte, vielleicht ein Dutzend engagierte und handwerklich fitte Leute und 20 Jahre jünger wäre. Schon die großen Säle sind selbst in diesem Zustand beeindruckend. Ein Jammer, wenn es so ungenutzt vor sich hin verfällt!

Im Rittergut Knau


 

 

21.05.2023