Handwerkertag in Harra
04.06.2023
Als Königin hat man es nicht immer einfach. Viele Leute denken, wir Ehrenhoheiten würden aus Steuergeldern gut bezahlt. Das entbehrt aber jeder Grundlage. Viel Eigenengagement ist gefragt und von finanziellen Zuwendungen können die meisten von uns nur träumen. Schön, wenn der eine oder andere Sponsor einen Zuschuss für Fahrgeld, Ausstattung oder Gastgeschenke beisteuert, nur kann leider nicht jede Hoheit darauf zählen.
In vielen Fällen mangelt es sogar am Informationsfluss. So erfuhr ich erst kurz vorher aus den Medien, dass das wundervolle Heimatmuseum im Nachbarort unserer Gemeinde Rosenthal am Rennsteig zum Handwerkertag einlud. Kurzentschlossen änderte ich meine Pläne und war vor Ort.
Gleich am Morgen zur Eröffnung war ich dort sprach mit den Veranstaltern und Besuchern, die großes Interesse an mir zeigten.
Das niedliche Museum lohnt wirklich einen Besuch. Es besteht inzwischen aus 2 Häusern. In dem einen hatte der bekannte und geniale Mechanikus Horn seine Werkstatt und unten ist ein Laden in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben. Man kann sich heute kaum mehr vorstellen, wie Familien auf so engem Raum und in so einfachen Verhältnissen haben leben und arbeiten können. Und dennoch ist es urgemütlich und eigentlich alles da, was man zum Leben brauchte.
Heute werden die Museumsräume natürlich auch für Ausstellungen genutzt wie hier die Verpackungen – heute vielleicht Massenware, damals jedoch liebevolle Handarbeit.
Im Keller des Museums ist übrigens eine große Mineralienausstellung. Die Region war vom Bergbau geprägt, und so gab es überall Bergwerke, die heute aus Mangel an Ertrag geschlossen und wohl auch in Vergessenheit geraten sind. An diese Vergangenheit erinnern die interessanten Funde, die hier gezeigt werden. Mit meinem ausladenden Kleid besuchte ich den Mineralienkeller diesmal nicht.
Im Nachbargebäude befindet sich inzwischen eine schöne Bibliothek.
Eigentlich eine prima Umgebung, wo ich gerne mal Lesungen abhalten würde. Jetzt im Sommer bin ich zwar ausgebucht, aber es kommt ja auch mal wieder die dunkle Jahreszeit, wo es vielleicht ruhiger zugeht.
Wieder im Freien konnte ich einem Zigarrenmacher zusehen. In Blankenberg, wo ich wohne, gab es eine Zigarrenfabrik, von der ich die Leute habe erzählen hören. Nun war ich überrascht, dass diese durchaus weiterexistiert, nur heute zur Diakonie gehört und in Bad Lobenstein ansässig ist.
Verschiedene Sorten Tabak werden in Handarbeit zu Zigarren gewickelt, die auch heute noch beliebt sind. Obwohl ich niemanden kenne, der Zigarren raucht, werden sie als Geschenk und Statussymbol immer noch nachgefragt.
04.06.2023