Weinmarkt in Bernburg
26.08.2023
Das historische Erntefest in Strenzfeld (Bernburg) hatte ich 2021 schon einmal besucht. 2023 bot es sich an, dort am Morgen des Weinmarktes die Rosenkönigin zu treffen und sich umzusehen.
Zur historischen Ernteparade war ich nicht eingeladen, ja hatte nicht einmal davon gewusst. Vermutlich spricht es sich nicht überregional herum.
Sehr viel Zeit blieb uns auch nicht, da wir bereits um 12 Uhr am Schloss Bernburg erwartet wurden. Für ein paar Eindrücke reichte es aber.
Am Tag zuvor war ein Unwetter durchgezogen, und es hatte noch in der Nacht stark geregnet. Jetzt schien aber die Sonne heiß und trocknete die Pfützen wieder aus.
Schloss Bernburg geht auf die viel ältere Burganlage zurück, von der man Überreste bestaunen kann.
Bei der Führung erfuhren wir einiges über die Geschichte. Eine Zeitlang diente Till Eulenspiegel hier als Türmer. Bekannt ist er für seine närrischen Reaktionen auf schlechte Versorgung mit Essen, und der Burgfried ist heute als Till Eulenspiegelturm und größtes Denkmal bekannt.
Die Türmer hatten die Aufgabe, Ausschau zu halten und Alarm zu geben, falls Feinde oder Räuberbanden durch die Gegend streiften.
Der Burghof ist gesäumt von Gebäuden aus verschiedenen Epochen, die unterschiedlichen Aufgaben dienten.
Am anderen Ende des Burghofes steht am blauen Turm das Gebäude, in dem heute das modernisierte Museum untergebracht ist, das wir besuchten.
Im Modell sind die Gebäudeteile je nach Epoche eingefärbt.
Zwecks Barrierefreiheit wurde ein Aufzug eingebaut, was nicht dem historischen Zustand entspricht.
Im Steinbruch gefundene versteinerte Fußabdrücke von Dinosauriern zeigen, dass das Klima einst erheblich heißer und trockener gewesen sein muss. Soviel zum Thema Klimawandel.
Von Schloss Bernburg hat man einen weiten Blick über die Saale, was in früheren Zeiten gut war, um Feinde frühzeitig zu entdecken und sich keine Zöllen entgehen zu lassen.
Ein Gemälde zeigt, wie imposant das Schloss oberhalb der Saale liegt.
Zum Weinmarkt geht man natürlich mit Taschentüchern; ist ja eine traurige Angelegenheit. NEIN! Es ist schon des Weines wegen natürlich eine fröhliche Veranstaltung!
Auf dem Alten Markt stand eine Bühne, auf der wir uns dem zahlreichen Publikum vorstellten. Die Bürgermeisterin Dr. Silvia Ristow begrüßte uns herzlich und führte uns Hoheiten zu den Ständen der 8 Weingüter, die hier vertreten waren.
An jedem Stand durften wir den edlen Wein verkosten.
Wie gut, zwischendurch eine Bratwurst zu essen, sonst hätten wir gar nicht bis zum 8. Weingut durchgehalten.
Das Fest war sehr gut besucht, was man dieses Jahr von vielen Festen leider nicht sagen kann. An Saale und Unstrut gibt es Weinanbaugebiete, und die Menschen hier wissen das offensichtlich zu schätzen.
Prost Frau Bürgermeisterin!
Außer uns waren noch einige Hoheiten eingeladen. Die Calbenser Bollenkönigin Maria hatte hier sogar eine Art Amtskollegen, den Zwiebelbaron.
Sehr schön farbenfroh tanzten die orientalischen Tänzerinnen aus Bernburg.
Nach dem vielen Alkohol, den wir nicht gewohnt waren, zogen wir uns für ein Stündchen in unsere Pension zurück, bevor wir zum Abendprogramm auf den Markt zurückkehrten.
Die meisten Hoheiten waren längst abgereist. Da haben sie eine wirklich starke Band verpasst, die Tina Turner, James Brown und Stevie Wonder einwandfrei auf die Bühne brachte.
Rosenkönigin Mona hielt natürlich auch noch die Stellung.
Ich muss sagen, es war ein wirklich schöner Tag mit vielen Eindrücken und einem gelungenen Fest. Wenn uns nicht die Beine so weh getan hätten, wären wir sicher noch länger geblieben. Aber irgendwann ruft das Bett, und am nächsten Tag sollte es doch schon früh zum Gurkenmarkt nach Gommern gehen!
05.09.2023