Calbe feiert wieder die Bollen
02.-03.09.2023
Ist neunjähriges Bollenjubiläum nicht ein Grund zum Feiern? 2014 war ich zum ersten Mal in Calbe (Saale) zum Bollenfest eingeladen – und seitdem immer wieder.
Mit Bollwurst-Schnittchen eröffneten der Bollenverein gemeinsam mit dem Bürgermeister, der Europaabgeordneten Braunsberger-Reinhold, etlichen Gasthoheiten und der Begründerin der Tradition der Bollenfeste Helga Rehbein das 21. Bollenfest. Bollen, das sind Zwiebeln, die hier in der Region angepflanzt werden. Dieses Jahr (2023) soll die Ernte voraussichtlich ganz gut ausfallen. Sie hat eben erst begonnen.
Auf dem Marktplatz herrschte schon ganz schön Betrieb, als die Hoheiten zur Bühne flanierten, wo sie sich zur Eröffnung des Tages vorstellten.
Anders als in früheren Jahren gab es keinen Laufsteg vom Rathaus zur Bühne. Das Wetter meinte es gut mit uns. Die Sonne schien, und das lockte viele Besucher an.
Auch der Mann mit den Bollinas, den kleinen Figuren aus Zwiebeln, war wieder dabei. Ihn kannte ich schon seit Jahren vom Bollenfest.
Wie im Jahr zuvor machte mein Prinz Lutzi, der 1. und Letzte Musik auf der Bühne.
Die meisten Hoheiten besuchten wieder die Bollenhalle. Da viele ihr Amt nur ein oder zwei Jahre ausüben, wechseln sie ständig wieder und haben die Zwiebelproduktion noch nicht gesehen. Ich besuchte in dieser Zeit meine Bekannten im Heimatmuseum, wo sich dann ergab, dass ich eine kurze Lesung abhielt, über die sich die Anwesenden freuten.
Später besuchten die anderen Hoheiten das Museum noch einmal gemeinsam.
Auf dem Marktplatz wurde sogar getanzt.
Während ich Lutzi half, die Musik abzubauen, waren die anderen Hoheiten beim Bollenwettschälen. Dabei geht es darum, wer in der vorgegebenen Zeit am meisten Zwiebeln schälen kann.
Irgendwer hat das wohl falsch verstanden, und geglaubt, Sieger sei der mit den meisten blutenden Fingern.
…und davon hat natürlich keiner ein Foto gemacht!
Höhepunkt war die Weitergabe der Krone. Bollenkönigin Sina berichtete von ihrem Jahr als Hoheit und ihren 5 auswärtigen Hoheitentreffen.
Neu gekrönt wurden Königin Hannah Lisaund Prinzessin Constance aus der Nachbargemeinde Barby, wo die Saale in die Elbe mündet. Idealerweise wird wieder ein Zyklus begonnen, bei dem wie früher eine Prinzessin nach einem Jahr zur Königin wird, also eine Zeit zum Lernen und Angewöhnen hat, bevor sie die nächste Prinzessin einführt. Die neue Königin beginnt allerdings wieder ohne diese Vorlaufzeit. Die Zeremonie ging ohne Tränen ab. Oft ist es ein sehr emotionaler Moment, wenn eine Hoheit aus ihrem Amt ausscheidet.
Besonders schön war wieder der Auftritt der orientalischen Tanzgruppe Durdana, die ich ebenfalls seit Jahren kenne.
Sie führte verschiedene Tänze in unterschiedlichen Kostümen vor, u. a. auch mit Tüchern…
und mit einem Schwert.
Ich habe das früher selber mal probiert. Das Schwert auf dem Kopf zu balancieren war einfacher, als es aussah, aber da es relativ schwer ist, tut es u. U. recht weh. Und natürlich könnte es runterfallen!
Ein Erinnerungsfoto mit den Tänzerinnen gab es natürlich auch.
Das Tagesprogramm endet damit für uns.
Am Abend ging die Party weiter. Da heizte die Band Ventura-Fox aus Rogätz gewaltig ein.
Auch am nächsten Tag gab es noch Programm. Die Hoheiten machten eine Rundfahrt in Cabriolets durch Calbe und wurden von den Calbensern bejubelt.
Das ist doch mal was!
Meine Fahrerin Andrea fuhr ganz sanft, damit ich nicht herunterpurzele.
Es gab danach noch ein gemütliches Brunch, das wir jedoch nur kurz besuchen konnten, weil wir bereits zum nächsten Fest erwartet wurden, nämlich zum Brauereifest in der Ziegenmühle im Zeitzgrund bei Schleifreisen.
06.09.2023