Nadelfest und Queens Night in Ichtershausen
04.05.2019
Wenn es draußen kalt ist, regnet und die Wetter-App für den 4. Mai Schneegestöber ankündigt, dann möchte man sich die Decke über den Kopf ziehen und bis zum Sommer weiterschlafen.
Nadelfest? Draußen?!?
Und doch! Auf dem Weg von unserem Berg herab beginnt es zu schneien. Je weiter wir fahren, desto weißer wird die Landschaft. Im Mai! Neulich waren es noch +25°C!
In Kranichfeld liegt Schnee. Bei Arnstadt wird das Schneegestöber zu Regen. Es ist knapp über Null, und wir denken „das kann ja was werden!“
12:30 Uhr. Ichtershausen. Als wir aussteigen, hört der Regen auf.
Um 13 Uhr wird der Maibaum aufgestellt. Dazu tanzt eine Gruppe vor dem alten Nadelwerk.
Es gibt ein fröhliches Wiedersehen unter den angereisten Hoheiten.
Da wird einem ganz warm ums Herz. Der Himmel sieht auch gar nicht mehr so finster aus.
Die Sambatruppe aus Erfurt schafft es dann endgültig, Löcher in die bösen Wolken zu trommeln. Die Sonne kommt durch, und wir sehen den blauen Himmel. Wo sie hin scheint, ist es angenehm warm.
Es folgen allerlei hochwertige Auftritte auf der Bühne. Die Akrobatik-Mädchen beeindrucken mit Perfektion, ein Fanfarenorchester, Tanzgruppen… alle sind da, nur bei den Zuschauern könnte nachgebessert werden. Die haben sich wahrscheinlich die Decke über den Kopf gezogen und machen Winterschlaf. Dabei ist das Wetter inzwischen richtig schön geworden; zwar kalt, aber sonnig und mehr oder weniger trocken.
Auf der Bühne wird die Nadelprinzessin Franzi abgekrönt. Auch die Hoheiten stellen sich vor. Schkölen, Bürgel Hamburg…
Die Hamburger Königin der Texte ruft ihren Begleiter herbei und stellt ihn als ihren Hofmusiker vor. Dann muss er niederknien und wird von Charlene zum königlichen Hofmusiker Prinz Lutzi ernannt. Ihn traf es völlig unvorbereitet. Die Königin legt ihm eine Schärpe um, und nun gehört er auch offiziell zur „königlichen Familie“.
Vielleicht stand am nächsten Tag in der Zeitung:
„Hamburgerin ernennt Blankenberger Musiker zu ihrem Prinzen“.
Solche Ereignisse muss man natürlich umfassend im Bild festhalten.
Den Beweis für den blauen Himmel bin ich noch schuldig geblieben. Hier kommt er. Es war wirklich schönes Wetter geworden – nur kalt.
Am Abend fand dann die Queens Night statt. Eine Stadtwette war ausgelobt worden. Der Kulturverein Ichtershausen hatte beschlossen, für jede anwesende Hoheit oder Symbolfigur 4 Euro an das Kinderhospiz Mitteldeutschland zu spenden. Ein Sponsor fand sich bereit, die Summe zu verdoppeln, wenn 100 oder mehr Hoheiten zusammenkommen würden. Dabei sollte es keine Rolle spielen, ob sie noch im Amt waren und was sie repräsentierten. Also waren auch Karnevals-Prinzenpaare und andere willkommen. Sogar den Weihnachtsmann traf ich. Und ich brachte auch meine Prinzessin mit. Die wollte man allerdings nicht mitzählen, weil sie ja nicht alleine auf die Bühne gehen und eine Rede halten kann. Dabei hatte sie alles dabei: Krone, Schärpe, Körbchen mit Autogrammkarten, ihre Kamera, ihr Buch und den Stift – genau wie ihr großes Vorbild.
Auf der Bühne spielte die Band „Borderline“ aus Weimar, und es wurde getanzt.
Am Abend wurde die neue Nadelprinzessin Maria gekrönt. Sie repräsentiert Ichtershausen für die nächsten 2 Jahre.
Die Spannung wuchs, wie viele Hoheiten und Symbolfiguren wohl erschienen waren.
Der Moderator Ostermann von Antenne Thüringen moderierte von der Bühne aus. Jede Hoheit/Symbolfigur hatte am Eingang ein Kärtchen ausgefüllt und in einen Kasten getan. Die waren ausgezählt worden, und nun las der Sprecher einige daraus vor. Dann wurde das Geheimnis gelüftet.
63 Hoheiten und Symbolfiguren waren zusammengekommen. Der Sponsor fand sich bereit, den Betrag dennoch zu verdoppeln, und einige Spenden kamen auch so noch am Abend zusammen, so dass am Ende etwa 1.000 € an das Kinderhospiz gespendet werden konnten.
Ein schönes Fest für einen guten Zweck, und das Wetter hatte auch mitgespielt.
04.05.2019