Bleiloch - nach dem Waldbrand
Es ist nur einige Wochen her, da hat es am Bleilochstausee in Thüringen einen verheerenden Waldbrand gegeben. Vier Tage lang waren Einsatzkräfte darum bemüht, die weitere Ausbreitung zu verhindern und den Brand zu löschen und setzten wegen der schwierigen Lage auch Löschhubschrauber ein. Es war vor allem der Waldboden am Heinrichstein, der gebrannt hat. Siehe auch Bericht der Thüringer Allgemeinen vom 23.04.2019.
Jetzt, Anfang Juni, fuhr ich mit dem Schiff „Thüringer Meer“, das von der Thüringer Meerjungfrau Anett Görting getauft worden war, auf dem Bleiloch von Saalburg bis Saaldorf. Die geruhsame, zweistündige Fahrt führte uns auch am Heinrichstein vorbei, wo wir uns ein Bild von dem Schaden machen konnten.
Bleiloch- und Hohenwartestausee bilden zusammen das 70 km lange „Thüringer Meer“, eine wunderschöne Landschaft in Mitteldeutschland. Auf dem Bleiloch werden sogar 3-tägige Kreuzfahrten angeboten, die sehr gemütlich und familiär sein sollen. Rechtzeitige Buchung ist jedoch erforderlich, denn das kleinste Kreuzfahrtschiff der Welt ist sehr beliebt!
Der Bleilochstausee wurde vor allem gebaut, um die Saale zu regulieren, die oft Überschwemmungen verursacht hat. Dass der Bau von 1926-1932 auch einige Dörfer hat im Wasser versinken lassen, war notwendiges Übel. Auch der Eisenbergbau im Bleilochtal kam dadurch zum Erliegen.
Das Bleiloch schlängelt sich 28 km lang durch die bergige Landschaft, und die Windung auf diesem Foto zeigt das „Silberknie“. Die Biegung erinnert von oben betrachtet an ein Knie, und hier wurde einst im Berg Silber gefunden.
Heute stehen hinter den Bäumen Ferienhäuser, die sehr beliebt sind. Am Ufer sehen wir Angler, und die ersten Hartgesottenen baden bereits im Stausee. Das Thüringer Meer ist ein beliebtes Touristengebiet, ganz besonders für Wassersport.
Unter dem Titel „Das Thüringer Meer verbindet“ fand unlängst eine Aktion in Saalburg statt, zu der ich auch eingeladen und eigens das MDR-Fernsehen angereist war. Ich könnte dazu eine lange Geschichte erzählen, aber das habe ich ja in meinem anderen Artikel bereits getan. Sie hat mit meinem Hofmusiker Lutzi zu tun und mit der Thüringer Meerjungfrau Anett.
Auf dem Rückweg kamen wir noch einmal am Heinrichstein vorbei.
Vom Waldbrand war gar nichts mehr zu sehen. Es war wohl Glück im Unglück. Gebrannt hat vor allem der Waldboden. Die Bäume haben überlebt und sind inzwischen wieder grün. Vielleicht hat es früher öfter Waldbrände in der Natur gegeben, die dem Wald sogar gutgetan haben. Seitdem der Mensch so viel eingreift, ufern Waldbrände aber so stark aus, dass sie eine große Bedrohung für die Umwelt, den Menschen und den Wald darstellen.
Bekannt ist das von den Mammutbäumen in Amerika. Dort hat es früher oft gebrannt. Die Baumriesen haben sich daran angepasst und brauchen die Hitze für ihren Fortbestand. Der Mensch aber hat die Feuer bekämpft. Wenn jetzt Brände ausbrechen, sind sie so verheerend, dass sie den Fortbestand der Arten gefährden, Häuser und Menschen und kaum einzudämmen sind. Grund ist einfach, dass es zu viele Menschen gibt.
Unser Schiff näherte sich wieder unserem Ausgangspunkt und Zielhafen Saalburg.
Wir haben den Ausflug genossen. Bleiloch und Hohenwarte sind ein wirklich empfehlenswertes Ausflugs- und Reiseziel. Wassersport, Wandern, Radfahren, die Natur genießen, Angeln, nette Menschen treffen, eine der Thermen wie die Ardesia Therme in Bad Lobenstein besuchen, das Stausee- und Promenadenfest in Ziegenrück, Burgen wie Schloss Burgk oder Ranis, die Heidecksburg, Museen, Thüringer Klöße… es lohnt sich. Und mit ganz viel Glück, ist man vielleicht bei einem Konzert von Lutzi dabei.
07.06.2019