Tag der Regionen in Oschersleben

Charlene

Königin der Texte

Hamburg Queen of Texts

Tag der Regionen 2014

in Ochersleben/Bode

05.10.2014

Der Tag der Regionen ist eine europäische Initiative. Die Länder sollen Werbung machen für lokale Produkte. Warum sollte man Äpfel aus Südamerika oder Afrika kaufen, wenn es in unserer Umgebung ebenso leckere gibt, die ökologisch sehr viel sinnvoller sind, weil die Transportwege weit kürzer sind! Wir haben eine Landwirtschaft, die durchaus leistungsstark ist und hochwertige Produkte liefert. Hinzu kommt, dass wir unseren Landwirten die Lebensgrundlage nehmen, wenn wir nicht ihre Erzeugnisse zu angemessenen Preisen kaufen. So soll der Tag der Regionen die Verbraucher dazu animieren, bewusster lokale Produkte einzukaufen.


Die Börde

Oschersleben liegt in der Magdeburger Börde. Die Börde ist eine sanft hügelige Gegend in Sachsen-Anhalt, die intensiv für Landwirtschaft genutzt wird. 2014 herrschten wohl optimale Wachstumsbedingungen, und so ist die Ernte hervorragend ausgefallen. Das wird traditionell gefeiert.


Die Bördekönigin

Sylvia I. ist die zweite Bördekönigin. Sie hat ihr Amt seit 10 Jahren inne und vertritt die Börde bundesweit sehr erfolgreich. Dieses Jahr lud sie zu ihrem Jubiläum u. a. auch die Königin der Texte aus Hamburg ein. Bei ihren vielen hoheitlichen Aktivitäten, waren wir uns schon des Öfteren über den Weg gelaufen, und nun war es Zeit für einen Besuch in Oschersleben.


Was macht so eine Königin?

Es gibt in Deutschland um die 2000 amtierende Königinnen, obwohl wir keine Monarchie sind. Es handelt sich um Ehrenpersonen, die sich für eine Sache einsetzen. Das sind oft Produkte wie Wein, oder eine Tourismusregion. Aber es gibt durchaus auch Königinnen, die als Kulturbotschafterinnen unterwegs sind, wie die Königin der Texte oder die Volksfestkönigin. Produktköniginnen oder Regionsköniginnen sind zumeist an ein konstantes Erscheinungsbild, z. B. eine Tracht gebunden. Als Königin der Texte kann ich mich den jeweiligen Festen anpassen. Zum Kirschfest im roten Kleid, zum Heidefest in violett, im TextLabor im Kleid mit Text darauf und zum Fest der Regionen im Dirndl.

 

Die Kleider der Königinnen sind meist mit viel Geschmack passend zum Amt gewählt. Die Kartoffelkönigin aus Genthin kommt im braunen Kleid, die Quellenkönigin in wallend blauem Gewand, und die Bördekönigin, die die Landwirtschaft vertritt, in Grüntönen, während die Rosenkönigin in leuchtend rotem Kleid daher kommt.


Hoheitentreffen sind für jeden Ort ein großes Ereignis. Nun ist die Saison der Feste, die man draußen feiern kann, begrenzt. Deshalb gibt es viele Feste mit Hoheiten in unterschiedlichen Orten, die gleichzeitig ausgerichtet werden. Das kann auch für die Hoheiten richtig stressig werden. Für die Organisatoren ist das aber auch nicht gerade einfach, denn von 50 eingeladenen Hoheiten sagen vielleicht 28 zu, 3 wieder ab und 5 kommen gar nicht. Mag sein, dass es daran liegt, dass manch eine der Hoheiten sehr jung ist und nicht daran denkt, abzusagen, wenn sie nicht kommt. Aber die Veranstalter bringt es in große Schwierigkeiten.

 

Das Fest der Regionen in Oschersleben

Der Tag begann mit dem Erntedank Gottesdienst in der Kirche.

Eine große helle Kirche. Auch wenn Sachsen-Anhalt immer als "Land der Frühaufsteher" beworben wird, war es um 9 Uhr morgens noch nicht sehr voll.


Eröffnung Tag der Regionen

Nach dem Gottesdienst wurde der Tag der Regionen offiziell von Herren aus der Politik und vom Bauernverband eröffnet. Es war eine neue Bördeprinzessin Nadine I. ernannt worden. Deren Motivation und Aufgabe war nicht klar zu durchschauen. Der Bürgermeister begrüßte sie im Amt und gratulierte der Bördekönigin Sylvia I. zum 10 jährigen Kronjubiläum. Reichlich Prominenz war auch aus anderen Orten gekommen.


Dank Sylvias guter Organisation lief der Tag reibungslos ab. Über den Markt, zu dem über 100 Stände aus den umliegenden Regionen gekommen waren gingen die Hoheiten zum Busbahnhof. Die Sonderfahrt ging zur Motorsportarena. Die recht große Anlage ist wohl die größte Einrichtung, die Oschersleben bekannt macht. Da Motorsport für mich noch etwas Unbekanntes war, war mir Oschersleben bis dato auch noch kein Begriff gewesen. Auf der Rennstrecke fand der Bike-tober statt. Das Röhren der Motorräder hörte man weithin, und wir hatten die Gelegenheit, hinter die Kulissen zu schauen, wo man sonst ja nicht hinkommt.


Race Control nennt sich der Raum, von wo die gesamte Strecke überwacht wird. Ein bisschen erinnert es an das Kontrollzentrum für Raketen, nur gibt es weit weniger Personal hier.


Der Name ist wohl Programm: Herr Schumacher erklärte uns seinen Arbeitsplatz.

 

Es sollten keine schweren Unfälle passieren. Falls aber doch mal ein Arzt gebraucht wird, gibt es an der Rennstrecke mehrere Rettungswagen und ein Medical Center, das wir besuchen durften. Hightech Motorradkleidung verhindert das Schlimmste. Das hat mich überrascht.


Das Gelände der Motorsportarena ist sehr weitläufig. Die Rennstrecke selbst ist nur 3,7 km lang, hat aber 14 Kurven, was Fahrern und Material eine ganze Menge abverlangt.


Gefahren werden hier alle Klassen, auch Autorennen.


Aufs Motorrad setzen und mitfahren möchte ich trotzdem nicht, aber zuschauen jetzt eher als vor meinem Besuch.


Über den Markt der Regionen ging es zur Bühne, auf der wir uns vorstellen durften.


Für die Tempelritter war das etwas völlig Ungewohntes, da sie zu solchen Festen meist nicht eingeladen werden. Dabei sind sie genauso Symbolfiguren wie die Königinnen und Prinzessinnen.


Als Königin der Texte aus Hamburg begann ich meine Rede mit "ick bin eine Oscherslebenerin". Ich bin dafür, Grenzen zu überwinden, Menschen miteinander zu verbinden und Ost und West einander (wieder) näher zu bringen.

Warum sollen sich "Ossis" und "Wessis" nicht prächtig verstehen?!


Mit ein paar schönen Erinnerungsfotos lasse ich meinen Bericht vom Tag der Regionen ausklingen.



Ein paar Impressionen als Video hier