Thüringer Meer 2018

Charlene

Königin der Texte

Hamburg Queen of Texts

Promenaden- und Stauseefest am Thüringer Meer (Ziegenrück) 2018

05.08.2018

Hoheiten am Anleger von Saalburg
Das Schiff "Thüringer Meer", getauft von Meerjungfrau Anette
Schifffahrt auf dem Bleiloch Stausee
In der Kirche von Ziegenrück
Draisinenfahrt in Ziegenrück
Im Affenzahn den Berg hinunter - mit der Draisine in Ziegenrück
Thüringer Meerjungfrau Anette Görting und Könign der Texte Charlene Wolff
Drei Hoheiten in der Saale
Royale Füße
Kuchenbüffet auf Thüringisch
Entenwettrennen in Ziegenrück
Andenken (Gastgeschenke) vom Thüringer Meer

Wenn die Thüringer Meerjungfrau Anette aus den Fluten auftaucht, ist es dieses Jahr keine 8°C kalt im Wasser. Auch fehlen dem Bleilochstausee 12,50 m Wasser – und das liegt nicht an der anhaltenden extremen Trockenheit, die Europa im Sommer 2018 heimgesucht hat. Grund für das Niedrigwasser sind Reparaturarbeiten an den 100 Tonnen schweren Schleusentoren der Bleilochtalsperre.


An den Ufern und Brückenpfeilern sieht man die grauen Linien, die sonst unter der Wasseroberfläche liegen. Trotzdem war noch genügend Wasser da, um mit dem Schiff "Thüringer Meer" über den Stausee zu fahren. An Bord waren jede Menge geladene Hoheiten in ihren bildschönen Gewändern, auch unsere Königin der Texte Charlene Wolff aus Hamburg-Bergedorf.


Nach einem Frühstück an Bord schipperten wir über den See. Am Ufer wurden die Bühnen und Zelte für das eine Woche später stattfindende Sonne-Mond-Sterne-Festival (SMS) aufgebaut. Das kann man vielleicht mit Wacken-Openair vergleichen. Beim SMS wird Techno-Musik gespielt, aber jetzt war noch nichts zu hören. Wenn das Festival beginnt, werden die Ufer von zigtausend Besuchern mit Zelten und Wohnwagen belagert. Ich habe Fotos von danach gesehen, und es war gewaltig.


Weiter ging es mit den eigenen Autos in den malerischen Touristenort Ziegenrück an der Saaleschleife, wo das Promenadenfest jeden Sommer viele Besucher anzieht. Bei diesem tollen Sommerwetter lohnt sich ein Besuch doppelt.


Wir Hoheiten gingen die Promenade entlang, durch den Ort bis zum Rathaus und zur Kirche, die auch von innen schön aussieht. Die Orgel ist ausnahmsweise nicht gegenüber sondern oberhalb des Altars angebracht. Es soll mit der Lage am Berghang zu tun haben und sieht sehr ansprechend aus.


Wieder draußen schlichen wir  die Treppe zum Bahndamm hinauf. Oberhalb des Ortes verläuft die Strecke der Thüringer Oberlandbahn, die seit 1998 stillgelegt ist. Inzwischen gibt es einen Verein, der die Bahn wiederzubeleben. Früher war diese sehr tunnelreiche Strecke ein Kleinod für Eisenbahnfans. Wenn die Dampfloks über das Viadukt fuhren, konnte man tolle Aufnahmen machen. Das geht nun leider nicht mehr, da die Strecke durch den Ausbau der Autobahn unterbrochen wurde. Trotz Protesten wurde das Teilstück noch immer nicht wieder hergerichtet.


Aber der Verein betreibt schon Draisinenfahrten zwischen den Orten Triptis und Blankenstein. Wir hatten das Glück, dass wir eingeladen waren und mitfahren durften.


Nun weiß nicht jeder, was eine Draisine ist oder hat eine verkehrte Vorstellung davon. Das ist in diesem Falle ein Schienenfahrzeug, das Sitzmöglichkeiten bietet und zwei Plätze ähnlich Ergometern oder Fahrrädern, wo also zwei Personen auf Sätteln sitzen und treten können, um das Gefährt in Bewegung zu setzen.


Los ging die Fahrt. Zweimal treten, und wir hatten Schwung genug, denn hier hatten die Schienen Gefälle. Unser Wagen nahm sehr schnell Fahrt auf, und wer ängstlich veranlagt ist, sollte jetzt besser nicht ganz vorne sitzen. Ich saß nun einmal ganz vorne, aber um meine Kamera am Selfiestick hatte ich schon ein bisschen Angst.


Bald schon fuhren wir über das Viadukt und kamen an den Bahnhof Ziegenrück, wo unser Bremser die Draisine zum Stillstand brachte. Wir wollten aber noch gar nicht aussteigen.


Würden wir jetzt zurück fahren wollen, wäre das mit Muskelkraft ein hartes Stück Arbeit, wenn nicht sogar ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Deshalb gibt es ein Auto auf den Schienen, das nun hinterhergefahren kam und die Draisine den Berg wieder hochzog. Das ging deutlich langsamer als die rauschende Fahrt bergab.


Wir hätten zu Fuß gehen müssen, wenn jetzt zu viele Leute gewartet hätten. Aber wir hatten Glück und durften nochmal den Berg hinabsausen.


Aber dann flanierten wir durch Ziegenrück, wurden dabei von den Besuchern vielbeachtet, genossen Kaffee und Kuchen im Spieleparadies, stellten uns auf der Bühne an der Uferpromenade vor und versuchten unser Glück beim Entenrennen. Es wurden tolle Preise ausgelobt. Aber Dabeisein ist eigentlich wichtiger als ein Preis, denn den Spaß und die Erinnerung kann man auf jeden Fall mit nach Hause nehmen.


Im nächsten Jahr ist wieder Promenaden- und Stauseefest. Darauf freuen sich alle schon heute.


Einen Becher gesponsert von der Könitzer Porzellanmanufaktur durfte ich auch mit nach Hause nehmen. Mal schauen, was man damit so alles anstellen kann…